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Mehr noch als europäische Mediziner gewinnen fernöstliche Heilkundige Erkenntnisse durch ihre Sinne. Gesichtsfärbung etwa spielt eine große Rolle bei der Krankheitsdiagnose, ein erfahrener Arzt vermag beim Pulsfühlen mehr als 30 verschiedene Eigenschaften zu unterscheiden und über diesen "Rhythmus des Lebens" Indizien für den Zustand der Organe zu sammeln.


Integration von Puls- und Zungendiagnostik

Die Integration der Puls- und Zungenbefunde hat für den Prozess der Diagnosefindung einen hohen Stellenwert. Die Puls- und Zungenbefunde ergänzen sich in der Regel vollkommen.

Der Vergleich des Pulsbefundes mit dem Zungenbefund ist aus einem weiteren Grund sinnvoll: Ersterer unterliegt weit stärker kurzfristigen Einflüssen als die Zunge. Die Zungendiagnose wird hier dazu verwendet, bestimmte Muster auszuschließen, die aufgrund des Pulsbefundes durchaus wahrscheinlich wären. Wenn der Puls durch körperliche Anstrengung oder eine kurzfristige emotionale Erregung beschleunigt ist, dann wird die Zunge keine Veränderungen zeigen. Auch nach wenigen Wochen der Überarbeitung kann der Puls bereits relativ schwach sein, wohingegen die Zunge in dieser kurzen Zeitspanne noch keine Veränderungen zeigen wird.
Darüber hinaus gibt die Zunge wertvolle Hinweise hinsichtlich der Dauer einer Störung. Es dauert z.B. sehr lange, bis sich eine Zunge purpurn verfärbt, so dass wir bei einer purpurnen Zunge annehmen können, dass die Störung bereits vor mehreren Jahren ihren Ausgang genommen hat.