HOME  :::  HEILKUNSTLEXIKON :::  TRADITIONELLE MEDIZIN ::: ZUNGENDIAGNOSTIK
Die Zunge gibt Auskunft über den Zustand des Patienten. Bei der Zungendiagnostik wird die Beschaffenheit des Zungenkörpers, die Konsistenz der Zunge und der Zungenbelag inspiziert.
An der Zunge selbst werden typische Zonen für die inneren Organe unterschieden.


Integration von Zungen- und Pulsdiagnostik

Die Integration der Zungen- und Pulsbefunde hat für den Prozess der Diagnosefindung einen hohen Stellenwert. Die Zungen- und Pulsbefunde ergänzen sich in der Regel vollkommen.

Der Vergleich des Pulsbefundes mit dem Zungenbefund ist aus einem weiteren Grund sinnvoll: Ersterer unterliegt weit stärker kurzfristigen Einflüssen als die Zunge. Die Zungendiagnose wird hier dazu verwendet, bestimmte Muster auszuschließen, die aufgrund des Pulsbefundes durchaus wahrscheinlich wären. Wenn der Puls durch körperliche Anstrengung oder eine kurzfristige emotionale Erregung beschleunigt ist, dann wird die Zunge keine Veränderungen zeigen. Auch nach wenigen Wochen der Überarbeitung kann der Puls bereits relativ schwach sein, wohingegen die Zunge in dieser kurzen Zeitspanne noch keine Veränderungen zeigen wird.
Darüber hinaus gibt die Zunge wertvolle Hinweise hinsichtlich der Dauer einer Störung. Es dauert z.B. sehr lange, bis sich eine Zunge purpurn verfärbt, so dass wir bei einer purpurnen Zunge annehmen können, dass die Störung bereits vor mehreren Jahren ihren Ausgang genommen hat.